Sommerfestivals beherrschen die Städte
Der Sommer kommt normalerweise in unseren Breitengraden mit warmen Temperaturen und längeren Trockenphasen einher. Das ist die beste Voraussetzung, um unter freiem Himmel entsprechende Veranstaltungen durchführen zu können. Die Kalkulation mit dem guten Wetter erlaubt es den Veranstaltern, auch mit größeren Menschenmengen zu planen und dabei kein großes Risiko einzugehen. Es ist also kein Wunder, dass in den vergangenen Jahrzehnten nahezu jedes Dorf und jede Ortschaft ein eigenes Sommerfest oder gar eine Festivalwoche irgendeiner Art durchführen. Zu verlockend sind die Aussichten, viele zahlungskräftige Besucher in die Stadt zu bekommen. Dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt.
Weinfeste und andere Gastroevents
In der Region Rhein-Mosel sind Weinfeste in den Sommermonaten besonders beliebt. Für einen oder mehrere Tage werden die kleinen Weinbauerndörfer an den Flusshängen komplett aus dem Normalzustand ausgehebelt und das Feiern findet kein Ende mehr. Mit dem absoluten Höhepunkt, der Wahl der Weinkönigin, wird auch die Klimax an Feierlaune erreicht. Natürlich wird auch viel Wein konsumiert und die Gastwirte des Dorfes freuen sich immer wieder über neue Umsatzrekorde.
Solche Weinfeste oder andere gastronomische Events treffen den Zahn der Zeit. Bei schönem Wetter mit Freunden draußen lecker essen und trinken kann eigentlich nicht getoppt werden. Die Besucherzahlen sind entsprechend hoch und konstant.
Der Wäldchestag – ein Kleinod aus dem Frankfurter Raum
Eine ganz besondere Sommerveranstaltung ist der Wäldchestag im Rhein-Main-Gebiet. In einer kleinen Region rund um Frankfurt ist an diesem Tag das Feiern des schönen Wetters angesagt. Traditionell gaben Unternehmer ihren Angestellten an diesem Tag frei, um bei den ersten wirklich warmen Temperaturen mit der Familie zu einem Picknick in den Wald aufbrechen zu können. Heutzutage ist es ein Stadtfest für die ganze Familie, mit Veranstaltungen und Events bis spät in die Nacht. Der Klassiker ist die Erbsensuppe zum Mittagsessen, die jeder Betrieb oder Gastwirt anbietet. Alt und Jung feiern den Tag, der für die Schüler auch schulfrei bedeutet, mit ungebrochener Begeisterung.
Dabei ist es ganz gleich, ob im vornehmen Sommerkleid oder einfachen sport leggings gefeiert wird, der Spaß bleibt immer gleich.
Italien als Festivalvorbild
In Italien gibt es Touristen aus aller Welt und gerade deshalb lassen sich viele Dörfer etwas einfallen, das mit ihrer Kultur und Tradition eng verbunden ist, aber gleichzeitig auch feiertaugliche Besucher in die Dörfer locken kann. Kaum ein Dorf, das nicht ein eigenes Festival in den Sommermonaten ausrichtet. Diese Festivals laufen in den meisten Fällen mindestens eine Woche. Dabei gibt es kein festes Programm. Alle Veranstaltungen, die die Dorfgemeinschaft mit ihren Fähigkeiten und Kenntnissen so anbieten kann, können einen Platz finden. Fast immer im Festivalkalender dabei ist eine Modenschau. Aber auch Sport und Spiel sowie kulturelle Veranstaltungen im Theater oder Kino gehören dazu. Am Ende löst ein Stadtfest die Veranstaltung mit einem Feuerwerk auf.
Die Festivallaune der Menschen ist unverwüstlich und in jedem Jahr wachsen wieder neue junge Festivalbesucher nach, die es ihren Familien gleichtun. Die Festivals werden auch in den nächsten Generationen immer noch Bestand haben, denn es macht allen Besuchern große Freude mit anderen Menschen gemeinsam zu feiern und damit immer wieder auch neue Beziehungen und Freundschaften aufbauen zu können.